Interventionsprojekte - Sonderfonds
Die Barbara-Schadeberg-Stiftung unterstützt mit dem Sonderfonds „Interventionsprojekte“ Diskussions- und Aktionsformate mit lokalem und regionalem Zuschnitt unter starker Schülerbeteiligung und Berücksichtigung
der Bedürfnisse der Schüler*innen vor Ort.
Pilgerfahrt auf dem Ökumenischen Jakobsweg
Projektreise der SOA 24 der Ev. Fachschule für Sozialwesen „Hans-Georg Anniès“ Moritzburg
Im September 2024 brach die neue Klasse der SOA 24 (Sozialassistenten) der Evangelischen Fachschule für Sozialwesen „Hans-Georg Anniès“ Moritzburg zu einer Pilgerfahrt auf dem Ökumenischen Jakobsweg zwischen Görlitz und Kamenz entlang der historischen Via Regia auf.
Die Intension der Reise war nicht nur das bessere Kennenlernen am Beginn ihrer Ausbildung, sondern auch der Besuch vielfältiger Lernorte, um sich u.a. mit dem christlich-jüdischen Menschenbild vertraut zu machen und sich mit ethischen Grundwerten des Berufes auseinanderzusetzen.
Am Morgen des 9. September 2024 brach die neue Klasse unseres ersten Ausbildungsjahres der Sozialassistenten zu ihrer Pilgerfahrt auf dem Ökumenischen Jakobsweg zwischen Görlitz und Kamenz entlang der historischen Via Regia auf. Die Intension der Reise war nicht nur das bessere Kennenlernen und Zusammenwachsen der Gruppe am Beginn ihrer Ausbildung, sondern auch der Besuch vielfältiger Lernorte, um sich u.a. mit dem christlich-jüdischen Menschenbild vertraut zu machen (Spurensuche in Görlitzer Kirchen am 1. Tag der Reise) und sich mit ethischen Grundwerten und Identitätsfragen des zukünftigen Berufes auseinanderzusetzen. *
Nach einem Pilgersegen in der Georgskapelle der Pfarrkirche St. Peter und Paul, den der uns begleitende Diakon der Diakonengemeinschaft Moritzburg Rolf Thielemann spendete, begann die erste Etappe unseres Weges über die Königshainer Berge bis ins beschauliche Dörfchen Arnsdorf/Vierkirchen, wo ein Matratzenlager in einer ausgebauten Pfarrscheune auf uns wartete. Das Highlight hier war nicht nur der überaus gemütliche Pfarrhof mit Sommerküche, sondern auch das abendliche Schlafsack-Kino, denn die Pfarrscheune beherbergt ein von der Kirchgemeinde betriebenes Landkino.
Am dritten Tag führte uns die Via Regia über zahlreiche Brücken weiter in westliche Richtung bis Bautzen, wo wir die mittelalterliche Stadt mit ihren vielen Türmen erkundeten. Leider konnten wir aufgrund des Regens die geplanten Interviews mit Bautzener Einwohnerinnen und Einwohnern zu ihrer Identität (sorbisch-deutsche Region) nicht durchführen, werden dies aber nachholen.
Am vierten Tag lachte die Sonne wieder und die letzte Etappe unserer Pilgerfahrt führte uns von Bautzen über das Kloster Marienstern in Panschwitz-Kuckau bis nach Kamenz. Im Kloster erhielten wir unseren Abschluss-Segen.
Es waren erlebnisreiche Tage, in denen wir die alte christliche Tradition des Pilgerns hautnah erfahren durften und als Klasse ein Stück mehr zusammenwuchsen.
Wir sind der Barbara-Schadeberg-Stiftung sehr dankbar, dass sie uns bei dieser Pilgerfahrt so großzügig unterstützt hat.
* Die einzelnen Pilgeretappen wurden täglich durch Busfahrten ergänzt, um rechtzeitig zum jeweiligen Quartier zu gelangen.
Gefördert von der Barbara-Schadeberg-Stiftung aus dem Sonderfonds „Interventionsprojekte“
Pilgerfahrt der Sozialassistenten-Klasse
Wertvolle Werkzeuge zur Konfliktbewältigung
Projekt zur Stärkung der Klassengemeinschaft am Evangelischen Gymnasium Meinerzhagen
Im Rahmen des Projekts „Stärkung der Klassengemeinschaft und Mobbingprävention“ am Evangelischen Gymnasium Meinerzhagen führte die Selbstsicherheitsschule „Stark in Action“ aus Kierspe eine Reihe von Interventionen durch, um das soziale Miteinander in den Klassen zu verbessern, Mobbing vorzubeugen und den Schülerinnen und Schülern wertvolle Werkzeuge zur Konfliktbewältigung an die Hand zu geben.
Das Projekt umfasste fünf Einheiten, die in den Klassen durchgeführt wurden und eine starke Betonung auf den Zusammenhalt, die Entwicklung eines positiven Klassenklimas und die Stärkung individueller Kompetenzen legten.
Im Rahmen des Projekts „Stärkung der Klassengemeinschaft und Mobbingprävention“ am Evangelischen Gymnasium Meinerzhagen führte die Selbstsicherheitsschule „Stark in Action“ aus Kierspe eine Reihe von Interventionen durch, um das soziale Miteinander in den Klassen zu verbessern, Mobbing vorzubeugen und den Schülerinnen und Schülern wertvolle Werkzeuge zur Konfliktbewältigung an die Hand zu geben. Das Projekt umfasste fünf Einheiten, die in den Klassen durchgeführt wurden und eine starke Betonung auf den Zusammenhalt, die Entwicklung eines positiven Klassenklimas und die Stärkung individueller Kompetenzen legten.
Durch kreative Methoden wie „Chaosball“ und das „Sortierspiel“ baute Trainer Claas Altenähr anfängliche Barrieren ab, förderte das Kennenlernen und schuf ein erstes Bewusstsein für Teamarbeit. In speziellen Übungen wurden die Schülerinnen und Schüler anschließend darauf vorbereitet, wie sie in Konfliktsituationen ruhig und selbstbewusst reagieren können. Es wurden Merksätze und Mantren entwickelt, um in kritischen Situationen Ruhe zu bewahren und Konflikte deeskalierend zu lösen. Besonders eindrucksvoll war, wie die Kinder lernten, in der Einheit „Hass in Liebe [zu] verwandeln“ und gemeinsam eine positive Atmosphäre zu schaffen. Sie lernten die Bedeutung von positiven Reaktionen auf negative Handlungen und stärkten ihr Bewusstsein für die Auswirkungen von verbalen Auseinandersetzungen.
Das Spiel „Blickkontakt“ sowie eine Übung zum Distanz-Nähe-Gefühl halfen den Schülerinnen und Schülern, die Perspektiven anderer zu verstehen und gegenseitigen Respekt zu entwickeln. Abschließend wurde mit dem „Sprung in die Klassengemeinschaft“ ein symbolischer Akt geschaffen, der die Zugehörigkeit zur Gruppe stärkte.
Die Rückmeldungen zeigten: Die Klassengemeinschaft hat sich verbessert, Mobbing wurde hoffentlich präventiv entgegengewirkt und die Schülerinnen und Schüler fühlen sich nun wohler und sicherer. Das Projekt hat nachhaltig positive Veränderungen bewirkt – und die Freude am gemeinsamen Lernen gestärkt.
Wir danken der Barbara-Schadeberg-Stiftung für die finanzielle Unterstützung, die es uns ermöglicht hat, dieses Projekt umzusetzen, und freuen uns auf die Fortführung ähnlicher Projekte in der Zukunft.
Gefördert von der Barbara-Schadeberg-Stiftung aus dem Sonderfonds „Interventionsprojekte“
Projekt am Gymnasium Meinerzhagen
Für die Demokratie auf die Straße
Das Laurentius-Gymnasium hat eine Demonstration für Demokratie in Neuendettelsau veranstaltet
Das Laurentius-Gymnasium hat unter der Federführung der Klasse 11a eine Demonstration für Demokratie in Neuendettelsau durchgeführt. Das hat am 17.07.2024 die gesamte Schulgemeinschaft zusammengebracht – für unsere Demokratie!
Niklas Feuerstein, in der 11. Klasse am Laurentius-Gymnasium, ist selbst überrascht, dass alles so gut läuft. „Selbst die Lehrkräfte haben Gänsehaut, weil die Stimmung so gut ist,“ bestätigen die SchülerInnen rund um Niklas, der diese Demonstration selbstständig angemeldet hat. „Eine Demo für Demokratie,“ das war die Idee der 11a aus dem Politik-Unterricht mit ihrer Lehrerin Lena Langenbach. Aber es geht um mehr als nur Unterricht: Sich für die demokratischen Werte selber einsetzen, das ist das Ziel. Und aus dieser Projektidee ist jetzt Wirklichkeit geworden: Am 17.07.2024 hat die Klasse einen Projekttag für die ganze Schule geplant und umgesetzt, die ganze Schule beschäftigt sich den gesamten Tag über mit Demokratie.
Um 11 Uhr startet die Demonstration vom Sportplatz. Etwa 500 SchülerInnen von FOS und Gymnasium Neuendettelsau marschieren gemeinsam, mit Plakaten und bunten Luftballons quer durch den Ort bis zum Sternplatz. Demokratie-Slogans werden gemeinsam gerufen, die Polizei begleitet die gut gelaunte Menge mit einem Lächeln. Die Stimmung ist grandios.
Am Sternplatz angekommen erklären Helena Kohrmann, Sofie Herbst und Anna Kühn, alle aus den 11. Klassen, warum Werte und Gemeinschaft, warum Demokratie für unser aller Zukunft so wichtig sind. Dazu haben die SchülerInnen aus unterschiedlichen Jahrgangsstufen einen eigenen Rap und Demokratie-Lieder im Gepäck.
Außerdem wurde Leonhard F. Seidl als Redner eingeladen, der Schulpate des Laurentius-Gymnasiums für Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage ist. Er sensibilisierte die ZuhörerInnen hinsichtlich rechtsradikaler Sprache und Extremismus. Außerdem danken wir ganz besonders der Barbara-Schadeberg-Stiftung als auch der Sparkasse Ansbach für ihre großzügige Unterstützung.
Vor der Demonstration gab es vier Schulstunden voller Projekte: „Als nicht Wahlberechtigter ist mir besonders wichtig, die Stimme zu erheben.“ sagt Leo aus der 7A, während er sich Plakate für die Demonstration mit seinen KlassenkameradInnen überlegt: „Aufstehen für die Demokratie“ steht zum Beispiel auf den Plakaten, aber auch „Hass ist keine Meinung“. Genauso ist es auf einem T-Shirt der 8. Klassen zu lesen, die gerade frisch gestaltet werden. Zoe ist es dabei am wichtigsten, dass alle dazugehören, immer 100%, wie sie auf die Rückseite ihres Shirts geschrieben hat. Da gibt es keine Alternative, dafür will sie ihre Stimme erheben.
So ist an diesem Tag an der Schule einiges los: Ein Theaterstück gegen Extremismus für die 9. Klassen, Demokratie spielerisch erleben in den 6. Klassen, Kreidezeichnungen zur Demokratie in den 7. Klassen oder Werte-Workshops und Sprachsensibilität in den 10. Klassen. Leonard F. Seidl hat die Klassen unterstützt, um rechtsextremen Sprachbildern und Framing entgegenzutreten. „Solche Sprache kann entmenschlichend sein und wirkt in unseren Köpfen, selbst wenn wir uns dieser Wirkung bewusst sind,“ erklärt er und ist froh über das Mitdenken der SchülerInnen, die dagegen vor allem „Gleichberechtigung und Respekt“ fordern.
Der Schultag endet mit der großen Demonstration, die Sofie Herbst mit starken Worten beschließt. „Demokratie bedeutet, die Stimmung im Land ändern zu können. In einer Demokratie kann man seine Meinung sagen. Deshalb ist sie so unfassbar wichtig.“
Gefördert von der Barbara-Schadeberg-Stiftung aus dem Sonderfonds „Interventionsprojekte“
Demonstrationszug durch Neuendettelsau