Retraite im Kloster Druebeck 3.-5.2.2023

Retraiten setzen schöpferisches Potenzial frei

Retraite für Wissenschaftler*innen und Schulleitungen vom 03.-05. Februar 2023

Vom 3. – 05. Februar 2023 trafen sich Volkhard, Viktoria, Ulrike, Sonja, Nina, Monika, Manja, Jens, Henrik, Dieter, Andrea und Annika, allesamt Bildungsakteur:innen mit unterschiedlichem Bezug zum evangelischen Schulwesen, auf Initiative und Einladung des Vorstands der Barbara-Schadeberg-Stiftung im Evangelischen Zentrum Kloster Drübeck.

Dieser Ort ist zauberhaft gelegen zwischen Wernigerode und Goslar und trefflich geeignet für eine Retraite, einen Rückzug aus der Hektik des beruflichen Alltags oder geschäftigem Ruhestand. So war das Wochenende für die Gruppe der mit evangelischen Schulen verbundenen Schulleiterinnen und Schulleiter und der im Kontext evangelischer Schulen forschenden Wissenschaftler:innen kein Arbeitswochenende oder Workshop, wohl aber ein entschleunigter Raum für Gespräche und inspirierenden Austausch einerseits und für Ruhe und Muße andererseits. Inhaltlich orientierte sich die Gruppe an einem gedanklichen Leitfaden: Was brauchen aus der Sicht der Schulleitungen evangelische Schulen in einer Zeit der Veränderung und welchen Beitrag können Wissenschaft und Forschung dabei leisten?

Eine Vielzahl methodischer Zugänge verhalf nicht zuletzt wegen ihrer Originalität und ihres motivierenden Potenzials zu aufschlussreichen Impulsen: 1. Kooperationen zwischen evangelischen Schulen und Wissenschaft sind als gemeinsames Anliegen wichtig und notwendig. Allerdings gehört das bisherige Verhältnis der Wissenschaft zu den Schulen auf den Kopf gestellt. Forschungsprojekte sollen ihren Anfang bei den Bedarfen der Schulen haben, möglichst alle Akteur:innen einschließen (Schulleitungen, Lehrende, Lernende, Eltern, das Schulen unterstützende Personal). Aus der Praxis via Forschung zurück in die Praxis! 2. Die Barbara-Schadeberg-Stiftung hat unlängst Stipendien zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses ausgelobt und vergeben, um Promotionsprojekte zu ermöglichen. Die Projekte könnten ein erster Aufschlag sein, um diesen Anspruch einzulösen. 3. Die Netzwerkarbeit der an evangelischen Schulen beteiligten Bildungsakteur:innen sind zu fördern. Das Comenius-Institut hat jüngst mit Unterstützung der Barbara-Schadeberg-Stiftung das Portal schule – evangelisch – digital auf den Weg gebracht. Es verfolgt das Ziel, die Vernetzung evangelischer Schulen untereinander voranzutreiben und gemeinsam an einer zeitgemäßen Schul-, Lern- und Lehrkultur zu arbeiten. Schauen Sie einmal vorbei!

Fazit: Nicht immer bedarf es großer Veranstaltungen, um mit viel Aufwand, umfänglichem Tagungsprogramm und einer überdimensionierten Zahl von Teilnehmer:innen Neues anzustoßen und vermeintlich Großes zu bewirken.

Retraite im Kloster Druebeck
Retraite im Kloster Druebeck
Retraite im Kloster Druebeck

Die Retraite, das kurze Treffen in einer kleinen Gruppe mit gemeinsamem Nachdenken, aufmerksamem Zuhören und kreativem Austausch hat über das Benannte hinaus bei allen Teilnehmer:innen etwas bewirkt und angestoßen, das sich dem Beschreibbaren entzieht, ein Wert an sich ist und schöpferisches Potenzial freisetzt. Dafür danke ich im Namen aller und äußere gleichzeitig den Wunsch, dieses Format der Retraite fortzusetzen.

 

Prof. Andrea Schulte

Rückmeldungen zur Retraite unter dem Stichwort "Inspiration"

„Auf der Heimfahrt von der Retraite der Barbara-Schadeberg-Stiftung in Drübeck saß ich im Zug und fühlte mich gleich doppelt beschenkt: als Wissenschaftler, weil ich im Gespräch mit Schulleitungen, Bildungsverantwortlichen und Kolleginnen neue Einsichten und Impulse gewonnen habe, aber auch als Mensch, der zwei Tage in einer wohltuenden Atmosphäre mit gewinnenden Menschen eine gute Zeit hatte. Es war, wie Jugendliche oft guten Religionsunterricht beschreiben: spannend und entspannend zugleich.“
Prof. Henrik Simojoki

„Inspirierend die Vielfalt der Perspektiven, Impulse und Persönlichkeiten, die das Retrait der Barbara Schadeberg Stiftung sehr offen und ohne feste Tagesordnung zusammenführt – und zugleich zusammen hält durch den Bezug auf das evangelische Schulwesen. Diese Konstellation wirkt wie ein Reaktor, in dem vorher so nicht planbare Forschungsvorhaben und Praxisinitiativen entstehen.“

Dr. Jens Dechow

„Mit großer Dankbarkeit für viele Denkanstöße, führt mich das neue VUKA als Gegengewicht zu und Antwort auf Volatilität, Unsicherheit, Komplexität, Ambiguität weiter:

Vision
Understanding
Klarheit

Agile Prozesse: Führen und Leiten neu denken“

Monika Pesch

„Evangelische Schule wird von Menschen gestaltet, die Subjekte stärken, Bildung ermöglichen und das Evangelium kommunizieren wollen. Aber wie wird das bereits umgesetzt? Welche Fragen sind akut dran? Welche Stolpersteine zeigen sich?  Und wo helfen gute Ideen aus der Praxis weiter oder konstruktiv-kritische Draufsichten aus der Wissenschaft weiter? Mit inspirierenden Menschen sich auszutauschen, wandernd unterwegs zu sein und in einem netten Rahmen beieinander zu sein, hat mir gezeigt, wie viele Potenziale Evangelische Schulen bieten.“  Ulrike Witten

„Wenn bildungssprachlich gesehen Inspiration den schöpferischen Einfall, eine erhellende Idee oder eine wichtige Erkenntnis zu beschreiben versucht, dann war das/der Retrait in Drübeck tatsächlich inspirierend. Bildung, Schule, Lernende und Lehrkräfte, Lernen und Lehren, Glaube und Hoffnung – alles ist miteinander verbunden und bedingt sich gegenseitig. Das zu verstehen und danach zu handeln ist und bleibt die zentrale Herausforderung. Wir brauchen Weisheit, um uns auf das Wesentliche zu konzentrieren. Wir brauchen Mut und Entschlossenheit, um endlich Unwesentliches sein zu lassen.“
Dr. Nina Rothenbusch

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