Die Barbara-Schadeberg-Stiftung unterstützt mit dem Förderschwerpunkt „Kirche braucht Schule – Schule braucht Kirche“ für zunächst drei Jahre die Zusammenarbeit von evangelischer Schule und Kirchengemeinde vor Ort.
Rückblick auf zwei „beflügelte“ Jahre Promotionsförderung
Mein Promotionsprojekt „Religionslehrkräfte und Konfessionslosigkeit. Qualitativ-empirische Einblicke und religionspädagogische Perspektiven“, in dem ich der Frage nachgehe, welche Einstellungen Religionslehrkräfte an evangelischen und staatlichen Schulen zu Konfessionslosigkeit haben und welche religionsdidaktischen Vorstellungen sie hiermit verknüpfen, wurde in den vergangenen zwei Jahren durch ein Stipendium der Barbara-Schadeberg-Stiftung gefördert.
Voller Dankbarkeit blicke ich auf die letzten beiden Jahre zurück – noch sehr lebhaft erinnere ich mich an die Erleichterung und Freude, als ich die Stipendienzusage erhielt, weil ich mir daher weder finanzielle Sorgen mehr zu machen brauchte noch befürchten musste, zu wenig fachlich-ideellen Input zu meiner Thematik zu erhalten. Rückblickend muss ich auch sagen, dass mir zu diesem Zeitpunkt allerdings noch gar nicht so wirklich bewusst war, welche Optionen und Chancen mit diesem Stipendium tatsächlich verbunden waren: Durch das Stiftungsnetzwerk und den Veranstaltungsreichtum boten sich zahlreiche Gelegenheiten, sich nicht nur vom Potential des evangelischen Schulwesens überzeugen zu lassen, sondern mein Projekt in versierter Runde diskutieren, von den Rückmeldungen profitieren und dabei wertvolle Kontakte zu anderen Wissenschaftler*innen und Wegbegleiter*innen knüpfen zu können. Besonders gerne denke ich an die beiden Kloster-Wochenenden in Drübeck zurück, wo ich die anderen Stipendiatinnen und viele weitere, denen das evangelische Schulwesen ebenfalls am Herzen liegt, kennenlernen durfte und so erstmals das Gefühl hatte, in der religionspädagogischen Forschungswelt ankommen zu können. Für mich steht fest: Die Stiftung konnte ihrem Motto, „zu fördern und zu beflügeln“, auf jeden Fall gerecht werden – ganz herzlichen Dank dafür!
Am 6. März 2025 fand unter der Leitung von Prof. Dr. Martin Schreiner in der Universität Hildesheim in Kooperation mit der Barbara-Schadeberg-Stiftung das 21. Wissenschaftliche Kolloquium Evangelische Schule statt. Die Teilnehmenden aus ganz Deutschland diskutierten unter anderem spannende Forschungsprojektvorstellungen zweier Barbara-Schadeberg-Stipendiatinnen: Zum einen von Sophia Schupelius mit dem Titel „Protestantische Schulkultur und pluralitätsfähige Bildung? Eine qualitativ-empirische Untersuchung zum Umgang mit katholischen Schüler:innen an evangelischen Schulen“ und zum anderen von Daniela Zahneisen mit dem Titel „Religionslehrkräfte und Konfessionslosigkeit – qualitativ-empirische Einblicke und religionspädagogische Perspektiven“.
Das Kolloquium wurde erneut seinem Ruf als konstruktivem und innovativem Vortrags- und Austauschort gerecht. Am Schluss wies Prof. Schreiner alle Teilnehmenden auf den aktuell für alle evangelischen Schulen ausgeschriebenen Barbara-Schadeberg-Preis 2025 hin und lud zu den Barbara-Schadeberg-Vorlesungen 2025 vom 20.-21.11.25 an der FAU Erlangen-Nürnberg ein.
Einladung zu den Barbara-Schadeberg-Vorlesungen 2025
Die Barbara-Schadeberg-Vorlesungen 2025 widmen sich aus verschiedenen Perspektiven dem Thema „Kinderrechte und Menschenrechtsbildung an evangelischen Schulen“. Die Vorlesungen und Workshops fragen nach der Bedeutung und Berücksichtigung sowie konkreten Umsetzung im Alltag evangelischer Schulen. Weitere Informationen im → Einladungs-Flyer als PDF zum Download
Allgemeine Informationen zu den Barbara-Schadeberg-Vorlesungen finden Sie → hier.
5. Kongress der Schülerinnen- und Schüler in Nürnberg
Motto: „Alarmstufe Rot – wir müssen reden“
Schülergruppen des Laurentius-Gymnasiums und der Wilhelm-Löhe-Schule organisierten diesmal die Veranstaltung vom 12. bis 14. März 2025 in der Jugendherberge auf der Nürnberger Burg:
Einmal im Jahr veranstaltet die Babara-Schadeberg-Stiftung einen Kongress für evangelische Schulen im ganzen Land. Die Organisation wird hierbei jeweils von einer anderen Schule übernommen, was in diesem Jahr auf unsere (Laurentius-Gymnasium) und die Wilhelm-Löhe Schule in Nürnberg fiel.
Bereits seit Beginn des Schuljahres hatten wir in verschiedenen Meetings mit der Planung des Kongresses und seinem Ablauf begonnen. Wir starteten am Morgen des Mittwochs mit den Vorbereitungen für den Kongress auf der Nürnberger Burg und hatten dabei auch die Möglichkeit unsere Planungen zu verfeinern, sowie das Organisationsteam der Nürnberger Schule kennenzulernen. → Weiterlesen
2025 lädt die Barbara-Schadeberg-Stiftung wieder ins Kloster Drübeck
Die klösterliche Atmosphäre prägt die intensiven und besinnlichen Wochenenden. Die Einladung zum Retraite nach Drübeck wird auch in diesem Jahr wieder dankbar von den Teilnehmer*innen angenommen.
Retraite 14. bis 16. Februar 2025
Feedbacks der Teilnehmerinnen und Teilnehmer
Sehr angenehme Atmosphäre
Unterschiede bereichern
Gute Austauschebene
Gespräche ohne Verpflichtungen
Entspanntes Wochenende
Schöner Spaziergang
Abwechslungsreiches Programm
Hat gut getan
Retraite 31. Januar bis 2. Februar 2025
Erfüllte Tage
Beeindruckende Räume, Menschen, die mit Leib und Seele evangelische Schule leben und ein Programm ohne Druck und Hetze… eine echte Auszeit vom Alltag. Und ein Kraftort, von dem ich mit neuer Kraft, neuen Ideen und Kontakten in den Alltag zurückkehre.
Ein Danke an alle, die Kloster Drübeck zu einer Oase machen und an die Barbara-Schadeberg-Stiftung, die so etwas überhaupt erst möglich macht.
Dankbar und zufrieden. Achim Meindel
Annett Petzold fasste ihre Eindrücke des ersten Retraite-Termins zusammen:
Da sitze ich nun in der Bank der Klosterkirche in Drübeck. Es ist dunkel und kalt. Wenige Kerzen brennen. Die Retraite der Barbara-Schadeberg-Stiftung soll Auszeit und Einkehr bieten – ohne Auftrag, ohne Ziel – einfach geschenkte Zeit. Aber bin ich dafür überhaupt gerade offen? Eigentlich wollte ich schon absagen. Mein Schreibtisch biegt sich unter den zu organisierenden Dingen des Alltags. Meine sieben Monate alte Enkelin ist zu Besuch – was kann schon ihr Lächeln ersetzen.
Langsam füllen sich die Plätze um mich herum mit den anderen Teilnehmern dieser besonderen Einkehrtage. Ein dumpfes Stampfen setzt ganz leise ein. Wie ein fernes Gewitter hört es sich an. Es erzeugt ein fast unmerkliches Mitschwingen des Körpers. Dann der erste Glockenschlag: Dong.
Ein tiefer Klang im Brustkorb. Fühlbar das Vibrieren der Glocke. Es überlagert sich mit immer neuen Schallwellen und schwingt sich auf zu einem gleichmäßigen Ton, der getaktet wird durch das „Dong“ des Glockenschlägels.
Ist es Resonanz, die mein Herz mitschwingen lässt und sich scheinbar der Frequenz des Glockenschlages anpasst? Fast scheint die Lautstärke der Glocke leicht zu variieren. Physikalisch weiß ich natürlich, dass es sich um Interferenzerscheinungen handelt, aber ist das jetzt gerade wichtig?
Neben dem stetigen Dong des Klöppels und dem tiefen gleichmäßigen Ton der Glocke ist da noch ein kaum hörbarer Kling Klang, der alles überlagert und hell und klar sich erhebt.
Ich bin innerlich ganz ruhig. Nichts stört die Gedanken.
Und dann wird der Schlägel langsamer und verstummt. Der dumpfe Grundton schwingt nach, auch wenn das Schlagen der Glocke bereits aufgehört hat. Er wird leiser und leiser. Am Schluss nur noch das Nachstampfen der ausschwingenden Glocke … als Grollen ihres verklungenen Rufens – bis hin zur Stille…
Doch! Es war die richtige Entscheidung. Ein Wochenende der Auszeit und der inneren Einkehr liegt vor mir. Ich freue mich darauf und bin dankbar für diese Zeit.
Die Stiftung schreibt für das Jahr 2025 einen Preis aus zum Thema KINDER- UND MENSCHENRECHTE – Ihre konzeptionelle Verankerung im und ihre Bedeutung für den Alltag Evangelischer Schulen ⇒ AUSSCHREIBUNG (PDF)
Allgemeine Informationen zum Preis und den bisherigen Preisträgern finden Sie → hier.
Schule demokratisch gestalten – 4. Schüler*innenkongress
Das Treffen der Schülerinnen- und Schülergruppen aus zwölf evangelischen Schulen fand in der Jugendbildungsstätte Wilgersdorf in der Nähe von Siegen statt und stand unter dem Motto: „Schule demokratisch gestalten – Freiheiten evangelischer Schulen nutzen“. Der Montag diente der Anreise und dem entspannten Kennenlernen bei Sport, Spielen und Gesprächen. Am Dienstagvormittag fanden Workshops statt: Vorstellung zwei freier, demokratischer Schulen; Kulturralley; Projekt „Sei ein Mensch“ und SV-Arbeit und nachmittags ging es mit dem Hübbelbummler nach Siegen. Dort gab es eine kurze Einführung in die Stadtgeschichte, einen eindrucksvollen Rundumblick vom Turm der Nikolaikirche und wahlweise einen Museumsbesuch. Der Tag endete mit der Vorstellung einiger Schulprojekte und intensiven Diskussionsrunden über Demokratie in der Schule. → Weiterlesen
Am 7. März 2024 fand von 11.00 bis 16 Uhr in der Universität Hildesheim das 20. Wissenschaftliche Kolloquium Evangelische Schule statt. Unter der Leitung von Prof. Dr. Martin Schreiner vom Institut für Evangelische Theologie und in Kooperation mit der Barbara-Schadeberg-Stiftung trafen sich 16 Expertinnen und Experten aus Deutschland, Österreich und Niederlande zum – wegen des Bahn- und Flugstreiks zum Teil online zugeschalteten – Austausch über aktuelle Forschungen zu Theorie und Praxis von Schulen in evangelischer Trägerschaft. Folgende Forschungsprojekte wurden diskutiert:
Hanna Holzapfel (Universität Wien): „Anspruch und Praxis evangelikal orientierter Schulen in Österreich“
Julia Gehlken (Universität Hildesheim): „Keiner darf verloren gehen! Eine empirische Studie zum Verhältnis von Schulen in christlicher Trägerschaft zu Schülerinnen und Schülern mit besonderen Begabungen“,
PD Dr. Monika Solymar (Universität Wien): „Religiöse und weltanschauliche Heterogenität im konfessionellen RU mit besonderem Fokus auf formal konfessionslose Schüler*innen“
Zum Abschluss führte Martin Schreiner in den von ihm Ende 2023 im Waxmann Verlag herausgegebenen Band „Religiöse Bildung und Digitalität“ ein.
Das nächste Kolloquium wird im März 2025 an der Universität Hildesheim abgehalten.
Die Stiftung lud zu drei verschiedenen Terminen 2024 ins Kloster Drübeck
Die klösterliche Atmosphäre prägt die intensiven und besinnlichen Wochenenden. Die Einladung zum Retraite nach Drübeck wurde auch in diesem Jahr wieder dankbar von den Teilnehmer*innen angenommen.
Retraite 02.-04. Februar 2024
Monika Fuchs fasste ihre Eindrücke des ersten Retraite-Termins Anfang Februar in einem Akrostichon zusammen:
B EGEGNUNG
S ONDIERUNG
S AMMLUNG
–
R UHE
E INKEHR
T EAMARBEIT
R ESSOURCEN
A USTAUSCH
I NTENSITÄT
T RANSFER
E RGEBNISSE
Retraite 09.-11. Februar 2024
Danke! Danke! Danke!
Für dieses wunderbare Angebot
Für die anregenden Gespräche und Begegnungen
Für die wertschätzende Atmosphäre
Für das große Geschenk – man fährt geistlich erfrischt nach Hause
Für vielfältiges Lernen an diesem besonderen Ort – es war eine sinnerfüllte Zeit
Für das frühlingshafte Wetter, das am Samstag eine lange Wanderung ermöglichte
Retraite 16.-18. Februar 2024
„Die Tage im Kloster Drübeck waren geprägt von vielen schönen sowie inspirierenden Momenten: Die Wanderung zum Kloster Ilsenburg, das gute Essen, die schönen Andachten oder auch der intensive sowie herzliche Austausch zwischen den Teilnehmenden können (neben vielen weiteren Momenten) als Highlights der Retraite beschrieben werden. Dankbar blicke ich auf diese Zeit zurück.“
„Die Retraite im Kloster Drübeck war insbesondere eine Zeit des Zusammenseins. So wurde gemeinsam gelacht, gesprochen und Stille ausgehalten. In Erinnerung bleiben der spannende Austausch während der gemeinsamen Wanderung zum Kloster Ilsenburg bei strahlendem Sonnenschein, das hervorragende Essen und die geselligen Abende.“
„Es war ein intensives Wochenende. Die Begegnungen haben in einer besonderen Atmosphäre von klösterlicher Ruhe mit christlicher Herzensbildung stattgefunden. Der ausgesprochen schöne Ort und die Offenheit der verschiedenen Menschen haben das ermöglicht. Dass biblische Verse eine Geschichte in uns haben können, wissen wir ja irgendwie, dass sie uns aber so persönlich und so direkt „umhauen“ können, war überraschend. Getragen durch den Ort mit seinen Gesprächs- und Gebetszeiten und durch die Gruppe war es eine sehr bereichernde Erfahrung. Ich danke für die Angebote, für Freiheit und Offenheit und für Wort und Witz. Der Barbara Schadeberg-Stiftung, insbesondere der Stifterin persönlich, danke ich dafür, dass die evangelischen Schulen durch dieses persönliche Angebot gestärkt werden.“
„Vielen herzlichen Dank für die spirituell inspirierende und berührende Zeit im Kloster Drübeck. Ich fühle mich an Leib und Seele gestärkt und werde sie als wunderbares Geschenk im Herzen bewahren. „Nichts müssen müssen“, für keine Organisation, Vorbereitung, Durchführung, terminiertes Gespräch, Familie etc. zuständig zu sein…großartig!“
Sonderfonds für Interventionsprojekte im schulischen Kontext
Die aktuelle gesellschaftliche Situation hält viele drängende Fragen bereit, die junge Leute in hohem Maße beschäftigen und umtreiben. Antisemitismus, Rechtsradikalismus, Kriege, Umweltfragen, Geschlechteridentität, seelische und psychische Probleme rufen nach Orientierung und Klärungsbedarf.
In diesem Kontext stellt die Barbara-Schadeberg-Stiftung einen Sonderfond von 15 x 3000 € zur Verfügung. Hiermit soll ermöglicht werden, dass in diesen Themenfeldern Schulen in evangelischer Trägerschaft Diskussions- und Aktionsformate mit lokalem und regionalem Zuschnitt unter starker Schülerbeteiligung und Berücksichtigung der je eigenen Bedürfnisse der Schüler*innen vor Ort entwickeln und durchführen. Ihre so entwickelten Diskussions- und Aktionsformate können bei der Barbara-Schadeberg-Stiftung eingereicht und nach Prüfung für 15 Schulen in evangelischer Trägerschaft mit 3000 € gefördert werden. ⇒ PDF zum Download
Ihren Antrag können Sie online über unser Formular stellen oder Sie richten es bitte in digitaler Form an die Geschäftsstelle der Barbara-Schadeberg-Stiftung: sekretariat@barbara-schadeberg-stiftung.de
Zum 31.08.2023 ist Volkhard Trust nach vierjähriger Amtszeit als 2. Vorsitzender und geschäftsführender Vorstand aus dem Vorstand der Barbara-Schadeberg-Stiftung ausgeschieden und übergab die Amtsgeschäfte an Sabine Ulrich, die künftig als 2. Vorsitzende die Geschäfte der Stiftung führen wird. Den freiwerdenden Platz im Vorstand wird Monika Pesch, bislang Mitglied im Kuratorium der Stiftung, einnehmen.
Mit dem Wechsel der Geschäftsführung wird auch die Geschäftsstelle den Standort Bochum verlassen und nach Bischberg bei Bamberg umziehen.
RESILIENZ GEWINNEN - 3. SCHÜLER*INNENKONGRESS IN EISENACH
Der 3. Kongress für Schülerinnen und Schüler der Barbara-Schadeberg-Stiftung machte in diesem Jahr vom 14. – 16.03. in der Evangelischen Jugendbildungsstätte Junker Jörg in Eisenach, am Fuße der Wartburg, Station. Erstmalig waren 50 Schüler*innen aus 12 evangelischen Schulen und sieben Bundesländern am Start. In Andachten, Impulsreferaten, Workshops und verschiedenen Austauschrunden ging es darum, die Entwicklung und Stärkung von Resilienz und zwar aus individueller, sozialer, aber auch aus politischer Perspektive in den Blick zu nehmen. Dabei ging es nicht allein um eine theoretische Beschäftigung mit dem, was Resilienz bedeutet und ausmacht, sondern eben auch praxisgeleitet als Individuum wie als Gruppe ins Handeln zu kommen. Exemplarisch sei hier der Workshop von Max Kriszun von „Demokratisch handeln“ erwähnt, in dem verschiedene Beispiele aus unterschiedlichen Handlungsfeldern zur möglichen Nachahmung für Schüler*innenengagement in den Schulen vor Ort vorgestellt wurde. → Weiterlesen
Kurzbericht über das 19. Kolloquium Evangelische Schule
Am 17.3.2023 trafen sich im Rahmen des 19. Wissenschaftlichen Kolloquiums Evangelische Schule in der Universität Hildesheim Nachwuchswissenschaftler*innen und Expert*innen aus Theologie und Pädagogik, um drei Vorträge zu interessanten Dissertationsvorhaben zu diskutieren.
Daniela Zahneisen von der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern-Landau fragt nach religionsdidaktischen Konzeptionen von Religionslehrkräften im Umgang mit Konfessionslosigkeit. Sophia Schupelius von der Humboldt-Universität zu Berlin untersucht die Rolle katholischer Schüler*innen an evangelischen Schulen und Maja Ebert von der Technischen Universität Dresden beschäftigt sich mit digitalen (Expert*innen-) Gesprächen im Religionsunterricht.
Der intensive Austausch im Plenum kreiste unter anderem um Fragen der Begrifflichkeit (Was bedeutet „konfessionslos“?), des methodischen Designs (Wie gelingt eine Rekonstruktion subjektiver Perspektiven von Akteur*innen am besten?) und der Religionsdidaktik (Wie funktionieren digitale dialogische Begegnungen im Religionsunterricht?). Die vom Institut für Evangelische Theologie der Universität in Kooperation mit der Barbara-Schadeberg-Stiftung und der Wissenschaftlichen Beratungsstelle Evangelische Schule im Kirchenamt der EKD ausgerichtete Veranstaltung soll im kommenden Jahr fortgesetzt werden.
"Schön, dass für evangelische Schulen so tolle Leute unterwegs sind!"
Retraite für Schulleitungen vom 17.-19. Februar 2023
„Schön, dass für evangelische Schulen so tolle Leute mit so großem Arbeitseinsatz unterwegs sind und das in so stürmischen Zeiten.“, so fasste eine Schulleitung ihr Feedback am Ende der Retraite vom 17.- 19. Februar 2023 in Drübeck zusammen. Neun hochengagierte Schulleitungen und Lehrkräfte evangelischer Schulen aus ganz Deutschland trafen sich im Kloster, um ergebnissoffen und ohne Umsetzungsdruck über die Besonderheiten und Herausforderungen evangelischer Schulen in einer zunehmend säkularisierten Gesellschaft zu diskutieren. Im herrlichen Raum der Klosteranlage von Drübeck, bei Andacht und Bibelarbeit, fanden die Führungskräfte Abstand vom Alltagsstress in ihren Schulen. Zugleich kam es zum anregenden Austausch unterschiedlichster evangelischer Schulen. „Ergebnislos denken zu dürfen, ist unglaublich inspirierend“, äußerte eine weitere Teilnehmerin. Die Gruppenmitglieder waren Gäste der Barbara-Schadeberg-Stiftung, die diese zum Dank für ihre engagierte Arbeit für das evangelische Schulwesen eingeladen hatte. „Die Einladung war ein kleiner Druck, die Komfortzone zu verlassen. Und dann wurde ich überrascht.“, bemerkte eine Schulleiterin. Auch die Gruppe verließ am Samstagnachmittag die Komfortzone des Klosters und wanderte bei Sturm und Regen durch den Harz nach Ilsenburg. Bis auf die Knochen durchnässt genoss man danach im Schein des Kaminfeuers Kaffee und Kuchen. Welch schönes Gefühl und welch Sinnbild!
Manchmal muss man auch als Leitung im Schulalltag Sturm und Regen, Krieg und Pandemie trotzen, um dann das Leben wieder feiern zu können. Beschenkt, motiviert und inspiriert traten die Teilnehmenden die Heimfahrt an. Diese Veranstaltung ist es wert, wiederholt zu werden.
"Neue Impulse für die Religionspädagogik von morgen"
Retraite für Forschende und Fortbildende vom 10.-12. Februar 2023
In entspannter, klösterlicher Atmosphäre inklusive Morgen- und Abendandachten sowie einer Klosterwanderung von Drübeck nach Ilsenburg und zwei Klosterkirchenführungen trafen sich von Freitagnachmittag bis Sonntagmittag 6 erfahrene und 7 jüngere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zum Austausch über aktuelle und zurückliegende Projekte zu Theorie und Praxis evangelischer Schulen. Die reiche Ernte geben diese ausgewählten Stimmen wieder.
Ausgewählte Stimmen zur BS-Retraite
„BSS-Retraite 2023: une expérience formidable! Innovative Projekte und fachliche Vernetzung zu evangelischen Schulen im Einklang mit der spirituell-heilsamen Umgebung des Kloster Drübecks und vielen inspirierenden Persönlichkeiten. Danke für diese gesegnete Zeit, die mir noch lange in Erinnerung bleiben wird!“
„Ich empfand die Retraite im Kloster Drübeck insgesamt als bereichernd. Der wissenschaftliche Austausch und die Diskussionen tragen m.E. in hohem Maße zur Qualitätssteigerung bzw. –sicherung der einzelnen Projekte bei. Zudem wurde genügend Raum für ungezwungene Begegnung, Innehalten und Spiritualität an einem besonderen Ort geschaffen. Vielen Dank an die BSS für die Möglichkeit kompetenten und herzlichen Wissenschaftler:innen zu begegnen und gemeinsam über weitere Projektideen im Kontext evangelischer Schulen zu sinnieren.“
„Auf diesem Wege noch einmal ganz herzlichen Dank für das wunderbar inspirierende Wochenende, von dem ich sicher noch lange zehren kann. Drübeck ist wirklich ein schönes Fleckchen, und die Runde war sehr, sehr nett. Vielen lieben Dank für die tolle und reibungslose Organisation und die angenehme Mischung aus wissenschaftlichem Input, Gemeinschaft und gelebtem Glauben!“
„Wertschätzendes Miteinander, neue Impulse für die Religionspädagogik von morgen, besinnliche Andachten, fröhlicher Austausch bei gemeinsamen Mahlzeiten und sonnige Spaziergänge: Retraite der Barbara-Schadeberg-Stiftung 2023 im Kloster Drübeck. Ein herzliches Dankeschön für dieses großartige Wochenende!“
„Nun sind die ersten Tage nach der Retraite schon verflogen und ich bin wirklich immer noch erfüllt von dem gemeinsamen Wochenende in Drübeck.
Dieses Angebot von der Stiftung ging so weit über das hinaus, was ich im Vorfeld von dem Stipendium erwartet habe. Für mich waren die Begegnungen, Gespräche und Einblicke ganz zum Beginn meiner Forschung tatsächlich von unschätzbarem Wert. Ich habe viel lernen können und mich dabei auch inhaltlich noch einmal mehr begeistert für das, was mich in den kommenden Monaten erwartet. Vielen, vielen Dank für die Einladung und die großzügige, herzliche Gestaltung!“
Retraite für Wissenschaftler*innen und Schulleitungen vom 03.-05. Februar 2023
Vom 3. – 05. Februar 2023 trafen sich Volkhard, Viktoria, Ulrike, Sonja, Nina, Monika, Manja, Jens, Henrik, Dieter, Andrea und Annika, allesamt Bildungsakteur:innen mit unterschiedlichem Bezug zum evangelischen Schulwesen, auf Initiative und Einladung des Vorstands der Barbara-Schadeberg-Stiftung im Evangelischen Zentrum Kloster Drübeck.
Dieser Ort ist zauberhaft gelegen zwischen Wernigerode und Goslar und trefflich geeignet für eine Retraite, einen Rückzug aus der Hektik des beruflichen Alltags oder geschäftigem Ruhestand. So war das Wochenende für die Gruppe der mit evangelischen Schulen verbundenen Schulleiterinnen und Schulleiter und der im Kontext evangelischer Schulen forschenden Wissenschaftler:innen kein Arbeitswochenende oder Workshop, wohl aber ein entschleunigter Raum für Gespräche und inspirierenden Austausch einerseits und für Ruhe und Muße andererseits. Inhaltlich orientierte sich die Gruppe an einem gedanklichen Leitfaden: Was brauchen aus der Sicht der Schulleitungen evangelische Schulen in einer Zeit der Veränderung und welchen Beitrag können Wissenschaft und Forschung dabei leisten?
Eine Vielzahl methodischer Zugänge verhalf nicht zuletzt wegen ihrer Originalität und ihres motivierenden Potenzials zu aufschlussreichen Impulsen: 1. Kooperationen zwischen evangelischen Schulen und Wissenschaft sind als gemeinsames Anliegen wichtig und notwendig. Allerdings gehört das bisherige Verhältnis der Wissenschaft zu den Schulen auf den Kopf gestellt. Forschungsprojekte sollen ihren Anfang bei den Bedarfen der Schulen haben, möglichst alle Akteur:innen einschließen (Schulleitungen, Lehrende, Lernende, Eltern, das Schulen unterstützende Personal). Aus der Praxis via Forschung zurück in die Praxis! 2. Die Barbara-Schadeberg-Stiftung hat unlängst Stipendien zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses ausgelobt und vergeben, um Promotionsprojekte zu ermöglichen. Die Projekte könnten ein erster Aufschlag sein, um diesen Anspruch einzulösen. 3. Die Netzwerkarbeit der an evangelischen Schulen beteiligten Bildungsakteur:innen sind zu fördern. Das Comenius-Institut hat jüngst mit Unterstützung der Barbara-Schadeberg-Stiftung das Portal schule – evangelisch – digital auf den Weg gebracht. Es verfolgt das Ziel, die Vernetzung evangelischer Schulen untereinander voranzutreiben und gemeinsam an einer zeitgemäßen Schul-, Lern- und Lehrkultur zu arbeiten. Schauen Sie einmal vorbei!
Fazit: Nicht immer bedarf es großer Veranstaltungen, um mit viel Aufwand, umfänglichem Tagungsprogramm und einer überdimensionierten Zahl von Teilnehmer:innen Neues anzustoßen und vermeintlich Großes zu bewirken.
Die Retraite, das kurze Treffen in einer kleinen Gruppe mit gemeinsamem Nachdenken, aufmerksamem Zuhören und kreativem Austausch hat über das Benannte hinaus bei allen Teilnehmer:innen etwas bewirkt und angestoßen, das sich dem Beschreibbaren entzieht, ein Wert an sich ist und schöpferisches Potenzial freisetzt. Dafür danke ich im Namen aller und äußere gleichzeitig den Wunsch, dieses Format der Retraite fortzusetzen.
Prof. Andrea Schulte
Rückmeldungen zur Retraite unter dem Stichwort "Inspiration"
„Auf der Heimfahrt von der Retraite der Barbara-Schadeberg-Stiftung in Drübeck saß ich im Zug und fühlte mich gleich doppelt beschenkt: als Wissenschaftler, weil ich im Gespräch mit Schulleitungen, Bildungsverantwortlichen und Kolleginnen neue Einsichten und Impulse gewonnen habe, aber auch als Mensch, der zwei Tage in einer wohltuenden Atmosphäre mit gewinnenden Menschen eine gute Zeit hatte. Es war, wie Jugendliche oft guten Religionsunterricht beschreiben: spannend und entspannend zugleich.“ Prof. Henrik Simojoki
„Inspirierend die Vielfalt der Perspektiven, Impulse und Persönlichkeiten, die das Retrait der Barbara Schadeberg Stiftung sehr offen und ohne feste Tagesordnung zusammenführt – und zugleich zusammen hält durch den Bezug auf das evangelische Schulwesen. Diese Konstellation wirkt wie ein Reaktor, in dem vorher so nicht planbare Forschungsvorhaben und Praxisinitiativen entstehen.“
Dr. Jens Dechow
„Mit großer Dankbarkeit für viele Denkanstöße, führt mich das neue VUKA als Gegengewicht zu und Antwort auf Volatilität, Unsicherheit, Komplexität, Ambiguität weiter:
Vision Understanding Klarheit
Agile Prozesse: Führen und Leiten neu denken“
Monika Pesch
„Evangelische Schule wird von Menschen gestaltet, die Subjekte stärken, Bildung ermöglichen und das Evangelium kommunizieren wollen. Aber wie wird das bereits umgesetzt? Welche Fragen sind akut dran? Welche Stolpersteine zeigen sich? Und wo helfen gute Ideen aus der Praxis weiter oder konstruktiv-kritische Draufsichten aus der Wissenschaft weiter? Mit inspirierenden Menschen sich auszutauschen, wandernd unterwegs zu sein und in einem netten Rahmen beieinander zu sein, hat mir gezeigt, wie viele Potenziale Evangelische Schulen bieten.“ Ulrike Witten
„Wenn bildungssprachlich gesehen Inspiration den schöpferischen Einfall, eine erhellende Idee oder eine wichtige Erkenntnis zu beschreiben versucht, dann war das/der Retrait in Drübeck tatsächlich inspirierend. Bildung, Schule, Lernende und Lehrkräfte, Lernen und Lehren, Glaube und Hoffnung – alles ist miteinander verbunden und bedingt sich gegenseitig. Das zu verstehen und danach zu handeln ist und bleibt die zentrale Herausforderung. Wir brauchen Weisheit, um uns auf das Wesentliche zu konzentrieren. Wir brauchen Mut und Entschlossenheit, um endlich Unwesentliches sein zu lassen.“ Dr. Nina Rothenbusch
Die Barbara-Schadeberg-Stiftung hat im Rahmen einer bundesweiten Ausschreibung 2022 drei Barbara-Schadeberg-Promotionsstipendien zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses mit einer Laufzeit von 3 Jahren vergeben.
Folgende Promovendinnen werden aktuell gefördert:
Sophia Schupelius (Betreuer: Prof. Dr. Henrik Simojoki, Humboldt Universität Berlin)
Mascha Thürsam (Betreuer: Prof. Dr. Martin Schreiner, Universität Hildesheim)
Daniela Zahneisen (Betreuerin: Prof. Dr. Susanne Schwarz, Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau)
Die Botschaft der EKD-Ratsvorsitzenden, Präses Annette Kurschus, zur Jahreslosung 2023:
„Du bist ein Gott, der mich sieht!“ – Dieser Satz wird uns durch das Jahr 2023 begleiten. Die Gewissheit, dass Gott mich sieht, gibt mir einen anderen Blick in die Welt, auf die Menschen und auf die Nöte der Zeit. Einen anderen Blick, als ich ihn mit meinen eigenen Augen habe. Wenn ich Gottes Augen auf mich gerichtet weiß, dann traue ich mich, meine eigenen Augen weit aufzumachen und wach hinzusehen: ungeschönt, ohne Weichzeichner, und doch zuversichtlich…“ → Beitrag auf YouTube ansehen (2:11; externer Link).
Alternativ gibt es die Pressemitteilung der EKD zum Download:
Im Rahmen der Barbara-Schadeberg-Vorlesungen wurde am 10.11.2022 in einer Feierstunde unsere Stifterin Barbara Lambrecht-Schadeberg aus der Mitarbeit in den Gremien der Stiftung verabschiedet und für ihren vielfältigen und außergewöhnlichen Einsatz als überzeugte Christin gewürdigt. Die Laudatio hielt ein besonderer Gast: Der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck.
In der Festveranstaltung wurden auch die drei Preisträgerschulen des diesjährigen Barbara-Schadeberg-Preises ausgezeichnet. Der 1. Preis wurde in diesem Jahr von der Jury erstmalig an zwei Schulen vergeben, an die Ev. Grundschule Erfurt und die Matthias-Claudius-Gesamtschule Bochum. Mit dem 3. Preis wurde das Laurentius-Gymnasium Neuendettelsau ausgezeichnet.
Eine ausführliche Berichterstattung über die Barbara-Schadeberg-Vorlesung folgt in Kürze. Die Preisträger finden Sie → hier.